Jahrtag der Feuerwehr 2023
Auf den 4. Oktober 1863 ist die Gründung der Feuerwehr Bad Kötzting datiert. Damit kann diese heuer auf ihr 160jähriges Bestehen blicken. Der Jahrtag am Samstag wurde deshalb genutzt auf diese Zeit zurückzublicken und Revue passieren zu lassen. Im Mittelpunkt stand dazu auch die Ehrung langjähriger Mitglieder und insbesondere die Ernennung von Heinz Schötz, Georg Barth und Florian Heigl zu Ehrenkommandanten.
Der Jahrtag selbst begann mit dem Totengedenken an der Schindlerkapelle. „Wir tragen die Verantwortung, ihre Geschichte weiterzugeben, ihre Taten zu würdigen und ihr Vermächtnis zu bewahren“ so Richard Richter bei seinem Gendenken an die Mitglieder die bereits verstorben sind. Als äußeres Zeichen legte der Vorsitzende dazu an der Totenbrettergruppe einen Waldstrauß nieder ehe zusammen mit Stadtpfarrer Thomas Winderl ein gemeinsames Gebt angestimmt wurde.
Vom Spielmannszug begleitet folgte im Anschluss der Marsch zur Stadtpfarrkirche. Dort zelebrierte Thomas Winderl den Gottesdienst und attestierte der Feuerwehr Menschenliebe vor Ort zu leben und leiste damit einen beeindruckenden Beitrag für die Allgemeinheit.
„Wackere Männerherzen, einiget Euch fest, wenn der Signalruf aufhallt, wenn die Pflicht Euch ruft“ erinnerte Josef Grasenauer in einer Ansprache die erste Feuerwehraktiven im Rückblick auf den 4. Oktober 1863, der als Gründungsdatum der Feuerwehr Bad Kötzting gilt. Seit dieser Zeit sind nunmehr 160 Jahre vergangenen in denen die Feuerwehr Bad Kötzting eine rasante Entwicklung bis zum heutigen Tag nahm. Mit dem Intro zur Festschrift „Vom Löscheimer zum Tanklöschfahrzeug“ anlässlich des 100-jährigen Bestehens beschreibt sehr plakativ wurde dies sehr plakativ umschrieben.
Nur vier Jahre nach der Gründung die erste große Bewährungsprobe der Feuerwehr Kötzting als der große Stadtbrand die Kräfte enorm fordert. Neben den eigenen Kräften aber auch unter anderem die Feuerwehren aus Furth im Wald, Viechtach, Blaibach und Cham – Kirchturmpolitik damals wie heute fehl am Platz, konnten und durften regionale Grenzen kein Hindernis für die Hilfe in Not geratener Bürger spielen so Richard Richter aus der Chronik erläuternd
Die beiden Weltkriege rissen Lücken in die Reihen der Feuerwehr Kötzting, ließen sie aber nicht verstummen. Immer wieder fanden sich engagierte Bürger um der Feuerwehr Kötzting wieder Leben einzuhauchen und die leidvollen Kriegszeiten vergessen zu lassen – auch wenn oder gerade, weil die Feuerwehr Kötzting diese durch Einsätze in Folge des Bombenkrieges in Nürnberg und Regensburg hautnah miterleben musste. In den fünfziger Jahren ist die Stationierung des Bezirksmotorlöschzuges oder der Bau des Gerätehauses an der Brandstraße ein weiterer Meilenstein.
In der Gegenwart ist die von vielen interessanten Entwicklungen begleitete Geschichte der Feuerwehr Bad Kötzting vom Umzug ins Feuerwehrzentrum an die Hauser Straße oder der technischen Weiterentwicklung mit der Anschaffung zahlreicher, den steigenden Anforderungen als auch technischen Entwicklung der Gesellschaft angepassten und damit notwendigen Gerätschaften geprägt. Ein wesentlicher Schritt die Kooperation mit der Region Pilsen und die Erweiterung des Feuerwehrzentrums um die grenzüberschreitende Ausbildungs – und Kommunikationsstätte.
Immer mehr Anforderungen und gesetzliche Vorgaben machten einen Anbau an das Feuerwehrzentrum in Bad Kötzting in 2021/2022 notwendig. Der Fuhrpark ist dem aktuellen Geschehen angepasst. Mit einher geht das stetige Aus – und Fortbildung. Nur somit ist der Wandel der Zeit und die Anforderungen an die Einsatzkräfte schulterbar.
Zu einem wesentlichen Bestandteil im Vereinsleben der Feuerwehr Bad Kötzting ist auch der Spielmannszug geworden. Als Spielmannszugführer der ersten Stunde haben sich in diesem Zusammenhang Michael Irlbeck und dessen Nachfolger Georg Barth, Wack Traurig und Hans Traurig große Verdienste erworben. Bis in die heutige Zeit hinein ist der Spielmannszug seinem Ideal treu geblieben und ist ein gerne zitierter musikalischer Botschafter der Stadt als auch der Feuerwehr Bad Kötzting. Den Takt gibt aktuelle Han Traurig jun. An.
Erfreuliche Ereignisse prägten das nunmehr 160jährige Leben, wurden die Gründungsfeste 1914, 1951 oder auch 1964 und 1989 wurden gebührend gefeiert und von der Bevölkerung entsprechend begleitet – allein 10.000 Zuschauer fanden sich beispielsweise 1951 im damaligen Markt Kötzting ein. 2013 konnte, nachdem Ludwig Baumann anlässlich seiner Festrede vom 16. Oktober 2004 das Gründungsdatum neu definierte das 150-jährige Bestehen gefeiert werden, so Richard Richter in seinem kurzen Streifzug durch die 160-jährige Geschichte.
„Die Zeit bleibt nicht stehen, die Technik passt sich dem Wandel an und die Aktiven müssen das schultern“ so Michael Stahl auf die 160-jährige Geschichte der Feuerwehr Bad Kötzting blickend. Dazu komme das auf das Ehrenamt immer mehr Anforderungen belegt wird so dass es immer schwieriger werde dies auszuüben. „Ihr habt den Auftrag bestens erfüllt“ so Michael Stahl weiter dabei auch den Dank an die Geehrte aussprechend. „Ein Kommandant hatte eine Fülle an Aufgaben zu erfüllen, ist Strömungen von verschiedenen Seiten ausgesetzt und hat eine immense Verantwortung zu schultern“ so Michael Stahl auf die Ehrungen eingehend um damit darzustellen mit welchen Belastungen dieses Amt behaftet ist.
„Die Gründerväter wären stolz auf Euch“ so Bürgermeister Markus Hofmann die Ist-Situation der Feuerwehr Bad Kötzting mit deren Anfängen vergleichend. In der Feuerwehr werde Gemeinschaft gelebt, wird verinnerlicht dass jeder gebraucht werden um die Ziele zu erreichen und der Bevölkerung bestens zu helfen so der Bürgermeister weiter. Mit Freude sah er, dass die Jugend einen hohen Stellenwert hat und dies auch an deren Besuch des Jahrtages ablesbar war.
Im Anschluss durften mehrere Mitglieder ob ihrer langjähriger Zugehörigkeit zur Feuerwehr Bad Kötzting entsprechend mit einer Urkunde und der Jahresnadel ausgezeichnet werden. Seit 25 Jahre sind bei der Feuerwehr Bad Kötzting; Georg Greß, Matthias Liebl, Leopold Sperl, Franz Sonnleitner, Florian Schedlbauer, Jan Saurer, Sebastian Richter, Korbinian Richter, Manuel Moser, Andreas Mathes, Christian Kolbeck jun., Bernd Huber, Roland Hastreiter, Frieder Costa, Wolfgang Baumgartner und Petra Altmann. Seit 40 Jahren gehören Christian Costa, Erich Fuchs, Josef Koller und Harald Urban der FF Bad Kötzting an. Seit 50 Jahren sind dies Dieter Casaretto und Wolfgang Pilz, seit 60 Jahren Wolfgang Schamberger und Heinz Mühlbauer und seit 70 Jahre Fritz Hollmeier.
Mit Heinz Schötz, Georg Barth und Florian Heigl ernannte die Feuerwehr Bad Kötzting drei frühere Kommandanten zu Ehrenkommandanten. In die Zeit der drei Führungskräfte fiel nach dem Bezug des neuen Feuerwehrzentrums unter anderem das Anpassen des Fuhrparkes an aktuelle Anforderungen, der Anbau an das Feuerwehrzentrum mit der grenzüberschreitenden Ausbildungsstätte oder die Einführung des Digitalfunkes. Sie standen damit dafür, dass die Feuerwehr Bad Kötzting mit dem Wandel in der Gesellschaft, der fortschreitenden Technisierung und den steigenden Einsatzzahlen immer wieder mit den passenden Geräten ausgestattet wurde und insbesondere die Aktiven durch intensive Ausbildungsmaßnahmen damit entsprechend umgehen und damit professionelle Hilfe leisten können.
So fiel etwa in die Zeit von Heinz Schötz (1986-2001), so der aktuelle Kommandant Michael Weiß, die Anschaffung eines neuen Löschgruppenfahrzeuges, eines Tanklöschfahrzeuges oder die erstmalige Indienststellung einer Drehleiter. In der Ägide von Georg Barth (2001-2010) waren es unter anderem der Bau der Parkplätze oder die Beschaffung eines Rüstwagens oder das Einbinden der Wärmebildkamera, ein damaliges Novum, in den Einsatzdienst. Florian Heigls Dienstzeit (2010 – 2019) war unter anderem geprägt von der Beschaffung eines Einsatzleitwagens, des Großtanklöschfahrzeuges oder dem Umbau eines ersten UNIMOGS zu einem Versorgungsfahrzeug. Eine große Weichenstellung stellte der erstmals erstellte Feuerwehr-Bedarfsplan und die Einleitung der Beschaffung des Hilfeleistungslöschfahrzeuges dar.
Fotos: © Feuerwehr Bad Kötzting